Historisch gesehen ist die städtebauliche Entwicklung Fürstenberg/Havels stark an die gewerbliche Entwicklung der Stadt gebunden. Holzgewinnung und –verarbeitung, Handwerk, Dienstleistungen bestimmten lange Zeit das Bild der Stadt. Die Lage am Wasser der Havel war ein wichtiger Standortfaktor, so dass mit zunehmender Industrialisierung Bootswerften, Umschlagplätze und eine Großdampfmühle entstanden. Mit dem Schifffahrtsweg auf der Havel von und nach Berlin wurde die Stadt auch als Ausflugsort, Luftkurort und Sommerfrische attraktiver. Die Anlage öffentlicher Parks und vielfältiger Wanderwege förderte den Tourismus.
1994 wurde der Stadtkern von Fürstenberg/Havel als Sanierungsgebiet „Altstadt Fürstenberg/ Havel“ festgelegt. Die Erfolge der Stadterneuerung sind an vielen Gebäuden, Straßen und Plätzen in der Altstadt ablesbar.
Die Highlights sind die Fertigstellung des Fisch-Kanu-Passes, des Wasserwanderrastplatzes gleich hinter dem Marktplatz und Gestaltung der Amtsstraße mit einer kleinen Havelpromenade zum Stadtpark am Schwedtsee.
Bei einem Stadtrundgang können Sie die umgesetzten Stadtentwicklungsmaßnahmen entdecken.
1) Rathaus
Das Einzeldenkmal Markt 1 wurde zwischen 1870 und 1899 erbaut und im Jahr 1995 umfassend saniert. Das Rathaus ist mit seinen drei Geschossen und dem vorspringenden Runderker ein stadtbildprägendes Element in einer prominenten Lage am Marktplatz. Für die Sanierung wurden Fördermittel des Landesbauprogrammes Städtebauliche Erneuerung verwendet.
2) Brandenburger Straße 55
Das Wohn- und Geschäftshaus ist um 1870 erbaut worden und steht unter Denkmalschutz. Es beherbergt eine Apotheke und Wohnungen in den oberen Geschossen. Im Jahr 1997 wurde das dreigeschossige Hauptgebäude umfassend saniert.
3) Alte Burg
Die Burg Fürstenberg ist vermutlich das älteste in Teilen noch existierende Gebäude und Namensgeber der Stadt. Vermutlich wurde die Burg ursprünglich als 4-Flügelanlage bereits im 11. Jahrhundert von den Askaniern erbaut. Nach einem Brand wurde die Burg Anfang des 18. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Bis 1978 wurde das Gebäude als Schule genutzt und danach bis 1999 als Hort und Heimatmuseum. Die Nutzung als Schule und Hort führte zu einer Überformung im Inneren. Im Rahmen der Stadterneuerung wurden 2014 am Gebäude Sicherungsmaßnahmen durchgeführt.
4) Schloss
Das Schloss Fürstenberg ist ein dreiflügeliger Barockbau, welcher in den Jahren 1741 bis 1782 nach den Plänen des Baumeisters Christian Löwe erbaut wurde. Der Großherzog Adolf Friedrich II. ließ das Gebäude als Witwensitz für seine Frau errichten. Zeitweise wurde es als Sanatorium, als Wohnsitz für pensionierte Beamte und als Krankenhaus genutzt. Im Dezember 2020 erwarb das Nürnberger Familienunternehmen terraplan das Schlossgrundstück. Nach Sanierung des Schlosses und Ergänzung um neue Häuser wird hier Wohnraum entstehen.
5) Stadtpark
Der Stadtpark befindet sich direkt gegenüber dem Schloss. Er wurde 2008 bis 2010 mit Mitteln der Städtebauförderung saniert. Im nördlichen Teil des Parks befindet sich ein Pavillon, der 2010 umfassend saniert wurde.
6) Wallstraße Villen
Durch den industriellen Aufschwung Anfang des 20. Jahrhunderts und den Status der Stadt als Luftkurort wuchs Fürstenberg und wurde zum Ausflugs- und Erholungsziel. In dieser Zeit entstand ein Großteil der Villen in der Wallstraße.
7) Gartenstraße Villen
Der Aufschwung des frühen 20. Jahrhunderts und die herausragende landschaftliche Lage Fürstenbergs führten dazu, dass zahlreiche Gäste die Stadt besuchten und viele Berliner ihren Wohnsitz hier einrichteten. Die Villen in der Gartenstraße zeugen von dieser Entwicklung.
8) Fußgängerbrücke zum Havelpark
Die 45 Meter lange Fußgängerbrücke wurde 1996 durch den Einsatz von Fördermitteln erbaut und verbindet die Altstadt mit dem Havelpark.
9) Krumme Straße 18/19
Die Fachwerkgebäude an der Ecke Krumme Straße/Schwedtseestraße sind 1846 entstanden. Beide Gebäude sind zwischen 1996 und 1998 saniert worden.
10) Friedrich-Wilhelm-Straße 18
Das Gebäude wurde um 1890 erbaut und 1997 saniert. 2004 wurden die Blindfenster mit Märchenbildern versehen. Vor dem Haus befindet sich der rekonstruierte Stadtbrunnen.
11) Friedrich-Wilhelmstraße 11-12
Das Wohn- und Geschäftshaus wurde ca. 1920 erbaut. Dem dreigeschossigen Vorderhaus schließen sich im hinteren Teil des Grundstücks u.a. ein zweigeschossiger Seitenflügel und eine Remise an. Durch die symmetrische Fassadengestaltung mit einem ausgebauten Schmuckgiebel ist das Gebäude sehr stadtbildprägend. 1996 wurde es mit Hilfe von Städtebaufördermitteln saniert.
12) Friedrich-Wilhelmstraße 5-7
Die zweigeschossigen Wohngebäude wurden zwischen 1870 und 1899 errichtet und 2012/2013 umfassend mit der Unterstützung verschiedener Fördermittel saniert.
13) Kontorhaus Brandenburger Straße 22
Das sogenannte Kontorhaus ist ein Wohn- und Geschäftshaus und wurde um 1870 erbaut. Die Fassadendekoration an der Brandenburger Straße und an der Wallstraße stammt jedoch vermutlich aus dem 19. Jahrhundert. Das Fachwerkhaus ist denkmalgeschützt und bildet zusammen mit der Nummer 43 den südlichen Stadteingang. Insbesondere am Giebel Richtung Mühlenfließ wurden 2014 Sicherungsmaßnahmen durchgeführt.
14) Fischerhäuser Havelstraße 17-20
Die Fischerhäuser zählen zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Die eingeschossigen Fachwerkhäuser mit Satteldach wurden ohne Schmuckwerk gestaltet. Die Gefache sind auf der Basis von Lehm-Stroh-Füllungen verputzt und das Fundament als Feldsteinsockel konstruiert. Die Sanierung erfolgte zwischen 1998 und 2002, teilweise durch den Einsatz von Städtebaufördermitteln.
15) Park am Bahnhof
Die Freiflächen des Parks am Bahnhof wurden zwischen 2012 und 2014 in zwei Bauabschnitten saniert.
16) Fisch-Kanu-Pass
Die Wasserwanderwege entlang der Havel sind ein großes Potenzial der Stadt Fürstenberg/Havel. Westlich der Altstadt, an der Priesterhavel, wurde in den Jahren 2007 bis 2008 eine Attraktion für Kanufahrer hinzugefügt. Mit dem Fisch-Kanu-Pass wurde die Durchgängigkeit für Fische verbessert und gleichzeitig eine barrierefreie Durchquerung flussabwärts für Wassersportler ermöglicht. Das Projekt wurde mit verschiedenen Fördermitteln unterstützt.
17) Wasserwanderrastplatz Priesterhavel
Um das touristische Angebot zu verbessern und Alternativen zur traditionellen Straßenanbindung bieten zu können, wurden in Fürstenberg/Havel unter anderem Wasserwanderrastplätze angelegt. Am Standort Priesterhavel wurden 2008 Wege, Aufenthaltsplätze, eine Treppenanlage, ein Sanitärbereich, Schließfächer, Parkplätze und andere Gestaltungselemente errichtet. Die Fläche bietet Wasserwanderern Aufenthalts- und Übernachtungsmöglichkeiten und ist direkt mit der Tourist-Information der Stadt (Markt 5) und dem Marktbereich verbunden.
18) Tourist-Information Markt 5
Das Anfang des 19. Jahrhunderts nach dem großen Stadtbrand errichtete Wohngebäude wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Gemeindeschule genutzt. Es wurde in zwei Bauabschnitten komplett saniert. Heute befinden sich im Gebäude u. a. die Bibliothek, die Tourist-Information und der Regionalladen.
19) Markt 8
Das Wohnhaus ist typisch für die Bebauung am Marktplatz von Fürstenberg. Die zweigeschossige Gestalt, das seitlich gewalmte Dach und die Erschließung über die Mittelachse finden sich auch in anderen Gebäuden am Markt. Das zwischen 1870 und 1899 erbaute Gebäude wurde 2006 umfassend saniert. Es entstanden seniorengerechte Wohnungen.
20) Kirche
Die Kirche entstand von 1845 bis 1848 nach den Plänen des Architekten Friedrich Wilhelm Buttel. Das freistehende Gebäude mit seinem schlanken, hohen Turm prägt die Stadtsilhouette maßgeblich. Die Ausrichtung der Apsis nach Westen hin ist unüblich, ermöglicht so jedoch die Zuwendung der Kirche zum Marktplatz. Der Marktplatz fällt zur Kirche hin leicht ab, was ihr ein imposanteres Aussehen verleiht. Zwischen 1994 und 2006 wurde die Kirche in mehreren Bauabschnitten instand gesetzt.
21) Marktplatz
Der Marktplatz entstand in seiner heutigen Form Anfang des 19. Jahrhunderts durch den Neuaufbau der Stadt nach einem Stadtbrand. Der Platz ist umrahmt von klassizistischen Bürgerhäusern. Zentrales Bauwerk ist die Kirche. Die Umgestaltung des Marktplatzes erfolgte in den Jahren 2000 und 2001. Die Brandenburger Straße wurde durch Pflasterung und Baumbepflanzung in die Platzgestaltung einbezogen.
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